Zur Rhetorik der Green Economy

 

Workshop auf der Grünen Sommerakademie 2017 „Macht und Sprache“ vom  24.-27. August in Tainach / Kärnten

Das UN-Umweltprogramm UNEP hat im Jahr 2008 den Begriff Green Economy ins Leben gerufen. Die Initiatoren haben sich auf die Fahnen geschrieben, die globale Wirtschaft sozial und ökologisch zu transformieren. Das UNEP empfiehlt eine Reihe von politischen Maßnahmen, Instrumenten und Rahmenbedingungen, die Regierungen und internationale Institutionen dabei unterstützen sollen, einen energie- und ressourceneffizienten Pfad einzuschlagen und die Sustainable Development Goals (SDG) umzusetzen.

Die Protagonisten der Green Economy stellen die neoliberale Dogmatik – Markt, Wettbewerb, Wachstum – nicht in Frage. Im Gegenteil: Sie behaupten, grüne Investitionen könnten dazu beitragen, dass Unternehmen profitabel und wettbewerbsfähig sind und dass grüne und menschenwürdige Jobs geschaffen werden. Auf diese Weise könnte es gelingen, den Ressourcenverbrauch vom Wirtschaftswachstum zu entkoppeln. Kritiker halten dem entgegen, dass diese Behauptungen nicht hinreichend belegt und damit nicht allgemein gültig sind.

Die Vorschläge des UNEP zielen in die richtige Richtung, greifen aber insgesamt zu kurz, um eine Eigendynamik zugunsten einer Green Economy in Gang zu setzen. Es fehlt ein grundsätzlicher Diskurs über gewinnorientiertes Unternehmertum, exponentielle Kapitalbildung und quantitatives Wirtschaftswachstum. Es braucht ein neues Paradigma, das die Fragen beantwortet: Wie könnte der Übergang von einer wachstums- zu einer bedarfsorientierten Wirtschaftsweise politisch initiiert und gestaltet werden? Wie könnte eine Wirtschaftsweise aussehen, die auf einem begrenzten Planeten auf Dauer Bestand hat?

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Ausführliches Handout zum Workshop