Beiträge 2023

Green Finance

18. September 2023 | Mein Beitrag auf der Online-Diskussionsplattform Makronom zum Thema: „Der Markt für nachhaltige Geldanlagen braucht staatliche Unterstützung.“

Der Markt für nachhaltige Geldanlagen ist in den letzten Jahren stetig gewachsen – droht jedoch aufgrund der Zinserhöhungen der EZB ins Stocken zu geraten. Für ein gutes Investitionsklima braucht es jetzt fiskalpolitische Gegenmaßnahmen.

Syllabie

Januar 2023 | Die aktualisierten Syllabie zu meinen beiden Seminaren zu den Themen Low-Profit sowie Stabile und nachhaltige Finanzmärkte an der Uni Lüneburg zum Wintersemester 2022/23 sind jetzt auf Exploring Economics online frei zugänglich (Skripten und Folien).

Beiträge 2021

Beitrag im Sammelband

Im Springer-Verlag ist der Open Access Sammelband „Wirtschaft neu lehren – Erfahrungen aus der pluralen, sozioökonomischen Hochschulbildung“ erschienen, mit 19 Beiträgen auf über 300 Seiten, darunter auch mein Beitrag zum Thema Low-Profit, den ich zusammen mit Annika Weiser von der Uni Lüneburg verfasst habe.

Dem Band liegt die Intention zugrunde, Lehrende, Studierende und Interessierte miteinander ins Gespräch zu bringen, mit kritischen Reflexionen der eigenen Lehr- und Lernerfahrung und konkreten Praxisbeispielen aus dem Bereich der sozioökonomischen Hochschullehre.

Low-Profit auf Youtube

Meine Präsentation auf der Exploring Economics‘ 1st Online Conference : „Which Pluralism?“ am 23. Okt. 2021 zum Thema Transformative Finance

Beiträge 2020

Low-Profit auf Youtube

Mein Vortrag zum Thema „Der Low-Profit-Ansatz für eine nachhaltige Postwachstumsökonomie“ auf der ADRA Nachhaltigkeitskonferenz Ende August 2020 in Darmstadt

Blog Postwachstum

Neuer Beitrag auf dem Blog Postwachstum des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) zum Thema „Postwachstumsökonomie – zwei Wege führen nach Rom

Erklär-Video

Nettes Erklär-Video zum Thema Low-Profit, erstellt von Adriana Friederich an der Uni Lüneburg

Was kommt nach der Nullzinspolitik?

Bild: Kiefer EZB 2014

Seit der Finanzkrise 2007/08 hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen kontinuierlich gesenkt, im März 2016 auf 0%. Die Nullzinspolitik ist unter Ökonom/innen umstritten. Inzwischen mehren sich Stimmen in Wirtschaft und Politik, die eine Rückkehr zur geldpolitischen Normalität fordern. Doch was kommt nach der Nullzinspolitik?

Überschreitet die EZB ihre Kompetenzen?

An der Nullzinspolitik ist vor allem Eines umstritten: ob die EZB auf diese Weise eine aktive Konjunkturpolitik betreiben darf oder nicht. Die Befürworter/innen argumentieren: Wenn Unternehmen günstige Kredite erhalten, dann können diese mehr investieren und Arbeitsplätze schaffen. Kritiker/innen halten dagegen, dass es nicht Aufgabe der EZB sei, die Wirtschaft anzukurbeln, dafür seien die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten zuständig (Ministerrat und Kommission). Diese verlassen sich bislang einfach auf die EZB und deren Politik des billigen Geldes, anstatt sich selbst um eine progressive Wirtschafts- und Fiskalpolitik zu bemühen.

„Was kommt nach der Nullzinspolitik?“ weiterlesen

Geld, Geldanlage, Zinsertrag

Christine und Hagen Graf

Die Begriffswelt der Geld- und Finanzwirtschaft erscheint vielen unklar und verwirrend. Wenn von Geld, Geldanlage, Kredit und Zinsen die Rede ist, dann tun sich sehr bald Verständnisprobleme auf. Eine korrekte Definition und Verwendung der Begriffe ist allerdings Voraussetzung dafür, geld- und finanzwirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen und die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.

Zwischen Geld und Geldanlage unterscheiden

Der Begriff Geld umfasst im engeren Sinne Münzen, Banknoten und Girokonten und dient dem Zahlungsverkehr. Wenn man sein Geld auf der Bank anlegt, dann ist dies eine Geldanlage, die in der Regel mit einem Zinsertrag verbunden ist. Der Zinsertrag erfüllt gleich zwei wichtige Zwecke. Die Leute legen das Geld, das sie nicht für Zahlungszwecke benötigen, auf der Bank an. Die Bank verbucht dies als Spareinlage und vergibt im Gegenzug Kredite an andere Wirtschaftsteilnehmer.

Die Reichen werden immer reicher

Doch leider hat die heutige Geld- und Kreditwirtschaft auch gravierende Nachteile. Personen mit hohen Geldvermögen werden durch Zins- und Zinseszins immer reicher. Dies ist eine Systemeigenschaft der Geldwirtschaft und geschieht ganz von selbst, ohne Zutun der Vermögenden. „Geld, Geldanlage, Zinsertrag“ weiterlesen

Zur Rhetorik der Green Economy

 

Workshop auf der Grünen Sommerakademie 2017 „Macht und Sprache“ vom  24.-27. August in Tainach / Kärnten

Das UN-Umweltprogramm UNEP hat im Jahr 2008 den Begriff Green Economy ins Leben gerufen. Die Initiatoren haben sich auf die Fahnen geschrieben, die globale Wirtschaft sozial und ökologisch zu transformieren. Das UNEP empfiehlt eine Reihe von politischen Maßnahmen, Instrumenten und Rahmenbedingungen, die Regierungen und internationale Institutionen dabei unterstützen sollen, einen energie- und ressourceneffizienten Pfad einzuschlagen und die Sustainable Development Goals (SDG) umzusetzen.

Die Protagonisten der Green Economy stellen die neoliberale Dogmatik – Markt, Wettbewerb, Wachstum – nicht in Frage. Im Gegenteil: Sie behaupten, grüne Investitionen könnten dazu beitragen, dass Unternehmen profitabel und wettbewerbsfähig sind „Zur Rhetorik der Green Economy“ weiterlesen

Mit der Geldwirtschaft verhält es sich wie mit einem Pferd

Ein gut dressiertes Pferd muss sowohl traben als auch still stehen können und beides möglichst folgsam und auf Anweisung der Reiterin. Auch das Geld erfüllt zwei Funktionen: Zum Einen dient es als Zahlungsmittel und zum Anderen als Geldanlage. Geld, das seine Zahlungsfunktion erfüllt, gleicht einem trabenden Pferd, und eine Geldanlage gleicht einem Pferd, das still steht.

Die verschiedenen Geldfunktionen

Bild: Sofie Dittmer

Geld fungiert zunächst als Zahlungsmittel in Form von Bar- und Giralgeld. Es erfüllt überall dort Zahlungsfunktion, wo Transaktionen getätigt werden, d. h. wo gekauft und verkauft wird. Geld geht von Hand zu Hand, läuft um, vergleichbar mit einem trabenden Pferd. Geldanlagen hingegen sind Spareinlagen wie Tages- und Festgeldkonten und sichere Staatsanleihen, vergleichbar mit einem Pferd, das still steht.

Mit einem Pferd, das nur herumsteht, ist keinem gedient. Ebenso verhält es sich mit Geldern, die unproduktiv auf Bankkonten parken. Das sind vor Allem kurzfristige Anlagen auf dem Geldmarkt, z. B. Tagesgeldkonten, auf die man praktisch jeden Tag zugreifen kann. Diese Gelder kann die Bank nicht so ohne Weiteres langfristig verleihen und fehlen der Realwirtschaft für langfristige Investitionen.

Geldanlagen höher besteuern

Eine erfahrene Reiterin wird ein stehendes Pferd am Zügel führen, damit es sich in Bewegung setzt. In diesem Sinne kann auch der Staat Maßnahmen ergreifen, um parkende Gelder wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen. „Mit der Geldwirtschaft verhält es sich wie mit einem Pferd“ weiterlesen